Jakob ARJOUNI:Happy birthday, Türke! Kayankayas erster Fall . Kriminalroman
- Prima edizione 1992, ISBN: 9783257215441
edizione con copertina flessibile
[ED: Paperback], [PU: Diogenes Verlag], Happy Birthday, Türke! ist ein deutscher Kriminalroman von Jakob Arjouni. Die Erstausgabe erschien 1985 im Buntbuch-Verlag in Hamburg, außerdem in … Altro …
[ED: Paperback], [PU: Diogenes Verlag], Happy Birthday, Türke! ist ein deutscher Kriminalroman von Jakob Arjouni. Die Erstausgabe erschien 1985 im Buntbuch-Verlag in Hamburg, außerdem in Sonderausgaben, Übersetzungen in mehreren Sprachen sowie als Hörbuch. 1992 wurde die Verfilmung des Romans unter dem gleichnamigen Titel Happy Birthday, Türke! von Doris Dörrie uraufgeführt.
Erster Tag
Der Privatdetektiv Kemal Kayankaya ermittelt in einem Mordfall. Noch betrunken vom Vortag wacht Kemal Kayankaya auf und stellt fest, dass es sein Geburtstag ist. Er kauft zwei Stücke Torte und begibt sich in sein Büro, wo er schon bald Besuch von einer Türkin bekommt. Sie wirkt sehr zurückhaltend und beginnt auf türkisch zu sprechen. Kayankaya erklärt ihr, dass er nicht türkisch spreche und hält sie davon ab zu gehen. Sie essen zusammen Kuchen und sie erzählt ihm von ihrem ermordeten Mann und dass sie der Polizei nicht traut. Ilter, die Türkin, bittet ihn darum, den Mord an ihrem Mann aufzuklären. Als sie einen 1000-Mark-Schein in seinen Händen hält, beschließt er, ihr zu helfen.
Zunächst befragt er ihre Familie, Ergün, wo er schon bald auf den egoistischen und vorlauten Bruder Yilmaz trifft. Melike Ergün, die Mutter der Klientin, die selbst ihren Mann Vasif Ergün bei einem Autounfall verloren hatte, ist der Meinung, dass Ahmed Hamul Selbstmord begangen hat. Viel konnte er bei der Familie über den Mord nicht erfahren, da sie selbst nicht ausreichend darüber informiert waren.
Es fällt auf, dass die ganze Familie nicht genau weiß, was Ahmed Hamul in den letzten Jahren genau gemacht hat. Er geht zur Polizei, um mit Kommissar Futt zu sprechen. Er braucht Informationen, deswegen hat er keine Angst, dem Kommissar Lügen zu erzählen. Dort findet er tatsächlich einiges heraus und er kommt dem Ziel einen Schritt näher. Später bekommt er einen Drohbrief, jedoch schreckt dieser ihn nicht ab.
Er recherchiert weiter und geht zu Ahmed Hamuls alter Arbeitsstelle, um herauszufinden, ob er wirklich dort gearbeitet hat. Nach der Befragung findet er heraus, dass sich ein Mädchen für Ahmed interessiert hat. Um herauszufinden, ob Ahmed vielleicht eine Freundin hatte, fährt er mit der U-Bahn weiter und befragt einige Leute auf der Straße. Durch einen Obdachlosen, den er für Informationen bezahlt, erfährt er, dass Ahmed Hamul im Drogengeschäft tätig war. Er bekommt den Tipp, in Millys Sex-Bar nachzufragen. Dort lernt er Susanne Böhmisch kennen, erfährt aber nichts Weiteres über Ahmed Hamul. Kurz darauf wird er aus dem Club geworfen und schlägt die Türsteher zusammen. Später bekommt er von einer Prostituierten gegen Bezahlung den Hinweis, in „Heinis Hühnerpfanne“ nach Hinweisen zu suchen. Dort lernt er Hanna Hecht kennen, die Ahmed Hamul näher kannte. Er schwindelt sie an, um mit ihr alleine sprechen zu können. Als sie erfährt, dass sie belogen wurde, ruft sie heimlich ihren Zuhälter, der der Kellner von Heinis Hühnerpfanne ist. Er wird aus der Wohnung geworfen und auf dem Heimweg beinahe überfahren.
Zweiter Tag
Kemal Kayankaya besucht Frau Ergün, erhält nähere Informationen über die Unfälle ihres verstorbenen Manns Vasif und bemerkt, dass Ayse drogenabhängig ist. Anschließend geht er zum Rauschgiftdezernat und versucht dort weitere Details über Ahmed Hamul herauszufinden. Man gewährt ihm jedoch keine Einsicht in die Kriminalakten von Ahmed Hamul. Deshalb ruft er Theobald Löff an, einen befreundeten ehemaligen Kriminalkommissar, und verabredet sich mit ihm. Bei den Löffs angekommen, weiht er Löff in den Fall ein und bittet ihn, da dieser eine Befugnis zur Akteneinsicht hat, um Mithilfe. Löff sagt zu und versichert, dass er bis 5 Uhr die Informationen beschaffen kann. Nach dem Besuch bei Löff geht er wieder zu Heinis Hühnerpfanne, trifft dort auf Susanne Böhnisch und erfährt von ihr, dass Hanna Hecht auch mit im Drogengeschäft tätig war. (...)
Rezensionen
„Wie wenige Autoren mit seinem Talent haben wir! Dabei brauchen wir einen solchen Autor. Einen Autor nämlich, der etwas über unsere Gegenwart zu sagen hat. Der sie kennt, der weiß, wie die Menschen sprechen, was sie erleben. Der genauso viel von Geschichte versteht wie vom Geschichtenerzählen. Einer, der die Welt kennt und schreiben kann. Einer wie Jakob Arjouni. Was für ein großer Weltentdecker und Welterzähler.“
– Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Der Spott des Autors und seine Lust an der Satire kennen keine Grenzen. Dieser Türke mit dem deutschen Paß schlägt nach allen Seiten aus und begrüßt seine Nachbarn im Treppenhaus nur noch mit einem fröhlichen ‚Heil Hitler‘. Er tut es für uns alle. Kemal Kayankaya ist wirklich der richtige Mann zur rechten Zeit. Play it again, Jakob!“
– Die Zeit
„Jakob Arjouni ist eine Entdeckung. In seinen Texten ist nicht ein Tropfen Moralin, er erzählt einfach, was passiert, Geschichten, wie sie das Leben schreibt, und so gut wie nie mit dem üblichen Happy End. Und er erzählt seine Geschichten so gut, mit äußerst wendigen Dialogen und geschickt gehaltener Spannung, dass man seine Bücher nicht mehr aus der Hand legen kann.“
– El País
„Privatdetektiv Kemal Kayankaya ist der deutsch-türkische Doppelgänger von Phil Marlowe, dem großen, traurigen Kollegen von der Westcoast. Nur weniger elegisch und immerhin so genial abgemalt, daß man kaum aufhören kann zu lesen, bis man endlich weiß, wer nun wen erstochen hat und warum und überhaupt. Daß ›Happy birthday, Türke!‹ trotzdem mehr ist als ein Remake, liegt nicht nur am eindeutig hessischen Großstadtmilieu, sondern auch an den bunteren Bildern, den ganz eigenen Gedankensaltos und der Besonderheit der Geschichte. Wer nur nachschreibt, kann nicht so spannend und prall erzählen.“
– Hamburger Rundschau
„Ein fulminantes Debüt: Kayankaya, der gesellschaftliche Außenseiter, ist der hartgesottene Detektiv in Vollendung, und die Handlung hat mehr Pfiff als beim größten Teil der einheimischen Konkurrenz. Willkommen in Amerika, Türke.“
– Kirkus Reviews
„Kemal Kayankaya, der zerknitterte, ständig verkaterte Held in Arjounis Kriminalromanen ist ein würdiger Enkel der übermächtigen Großväter Philip Marlowe und Sam Spade. Jakob Arjouni strebt mit Vehemenz nach dem deutschen Meistertitel im Krimi-Schwergewicht, der durch Jörg Fausers Tod auf der Autobahn vakant geworden ist.“
– Stern
- - - - - - -
Jakob Arjouni, Pseudonym Jakob Michelsen (* 8. Oktober 1964 in Frankfurt am Main; † 17. Januar 2013 in Berlin; bürgerlich Jacob Benjamin Bothe) war ein deutscher Schriftsteller.
Der Sohn des Dramatikers Hans Günter Michelsen und der seinerzeit im Suhrkamp-Theaterverlag tätigen Ursula Bothe übernahm später von der Musikmanagerin Kadisha Arjouni, mit der er einige Jahre verheiratet war, den marokkanischen Familiennamen. Mit 21 veröffentlichte er 1985 seinen ersten Roman Happy Birthday, Türke! und damit den ersten der Kayankaya-Kriminalromane, die mittlerweile in über zehn weiteren Sprachen erschienen sind. Parallel dazu schrieb er sein erstes Theaterstück Die Garagen. Für Nazim schiebt ab wurde ihm 1987 der Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg verliehen. 1992 erhielt er den Deutschen Krimi-Preis für Ein Mann ein Mord.
Jakob Arjouni wohnte während seines Studiums mehrere Jahre in Berlin, hielt sich zwischenzeitlich in Ginestas im Département Aude (Frankreich) auf und lebte zuletzt wieder in Berlin, wo er in der Nacht zum 17. Januar 2013 im Alter von 48 Jahren einer Krebserkrankung erlag. Seine letzte Ruhe fand er auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend.
Arjouni über Arjouni
„1964 in Frankfurt am Main geboren, aufgewachsen in Frankfurt und Oberroden. Mit zehn auf ein Internat im Odenwald. Mit zwölf zum ersten Mal ‚Rote Ernte‘ von Hammett gelesen – nicht alles verstanden, aber begeistert. Von vierzehn bis achtzehn regelmäßige Fahrten ins Frankfurter Bahnhofsviertel zum Pool-Billard. Sergio-Leone-Filme gesehen. Nach dem Abitur nach Montpellier, Südfrankreich. Abgebrochenes Studium. Zweieinhalb Jahre Arbeit als Kellner, Badeanzug- und Erdnussverkäufer. Ersten Roman geschrieben, ‚Happy Birthday, Türke!‘, und erstes Theaterstück, ‚Die Garagen‘. Mit zweiundzwanzig nach Berlin auf eine Schauspielschule. Schnell abgebrochen. Studium an der Freien Universität. Noch schneller. Hugo, Faulkner und Irmgard Keun gelesen. Roman ‚Mehr Bier‘ geschrieben, Theaterstück ‚Nazim schiebt ab‘, Roman ‚Ein Mann, ein Mord‘. Beruf gefunden. Umzug nach Paris. Theaterstück, ‚Edelmanns Tochter‘. Zurück nach Berlin. Roman, ‚Magic Hoffmann‘.“
Arjounis Werke haben meist zeitgenössische Probleme zum Thema und spielen in Umgebungen, die dem Autor bekannt waren. Der Protagonist seiner Krimis, der Detektiv Kemal Kayankaya, lebt in Arjounis Heimatstadt Frankfurt am Main. Kayankaya, obwohl als Adoptivkind in einer deutschen Familie aufgewachsen, wurde aufgrund seines türkischen Aussehens oft mit Rassismus konfrontiert, den er mit viel Wortwitz und Sarkasmus bloßstellte. Kismet, ebenfalls ein Kayankaya-Krimi, hat den jugoslawischen Bürgerkrieg zum Thema. In Magic Hoffmann, Hausaufgaben und Edelmanns Tochter werden zunehmender Nationalismus, Geschichtsverdrängung und Antisemitismus im wiedervereinigten Deutschland thematisiert.
Sein Buch Chez Max spielt im Paris des Jahres 2064. Arjouni entwickelte in diesem Roman die Vision einer Gesellschaft, in der infolge der Terroranschläge am 11. September 2001 jeder vorsorglich überwacht wird, damit Sicherheit garantiert sei. Damit erinnert das Szenario an das von George Orwells 1984 (Roman).
In dem 2009 erschienenen Roman Der heilige Eddy, Arjounis neuntem Buch, löste sich der Autor von der Schwere seiner Themen und schrieb einen Schelmenroman. Es handele sich um „246 schwebend leicht inszenierte Seiten deutscher Screwball-Prosa, die sich lesen wie ein Film in Worten: temporeich und lustig“, befand der Rezensent Peter Henning von der Wochenzeitung Die Zeit.
Die Veröffentlichung von Happy Birthday, Türke! erfolgte unter dem Nachnamen seiner damaligen Ehefrau. Lange Zeit hielt sich das Gerücht, dass Arjouni wie sein Held Kayankaya „1964 als Sohn türkischer Gastarbeiter in Frankfurt geboren“ sei. So steht es beispielsweise im CD-Booklet zum Hörspiel Happy Birthday, Türke! vom Hörverlag.
Der Roman Der heilige Eddy wurde 2010 von Deutschlandradio Kultur unter der Regie von Judith Lorentz als Hörspiel produziert; die 56 Minuten dauernde Krimi-Hörfassung wurde am 9. August 2010 erstmals gesendet.
(Quelle: Wikipedia)
Schiefgelesenes und auf der Rückseite knittriges Exemplar.
Ansonsten sauber.
Anderer Einband als abg, DE, [SC: 2.40], deutliche Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, 8° / 180 x 113 mm, 176, [GW: 150g], [PU: Zürich], 9. Auflage, Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: Romane/Erzählungen / Detektiv-Romane, Krimis/Thriller / Detektiv-Romane]<