1973, ISBN: 9783760900858

53 S.; ; 21 cm, kart. Aus der Bibliothek von Hans Jörg Sandkühler. Widmung des Verfassers an H. J. Sandkühler. Papier am Rand minimal vergilbt. - Einführung: Rechtstheorie, die den Reinhe… Altro …

53 S.; ; 21 cm, kart. Aus der Bibliothek von Hans Jörg Sandkühler. Widmung des Verfassers an H. J. Sandkühler. Papier am Rand minimal vergilbt. - Einführung: Rechtstheorie, die den Reinheitsbegriff unbesehen und ohne Provenienz-Etikette (aus der Philosophie, insonderheit aus der Gnoseologie!) beansprucht, sollte sich dauernd der Berechtigung dieser Prädikatbenützung denn anderweitig vermag Rechtstheorie mit dem Reinheitsbegriff nicht zu operieren vergewissern. Nur so vermeidet sie den Makel einer bereits ausgangsmäßigen Unreinheit. Die allgemein-philosophische und die wissenschaftlich-spezifische Ausdeutung eines Reinheitspostulats - sub utraque specie: alsein solches für das Denkergebnis und (oft vordringlicher und isoliert gesetzt) für den Denkprozeß und hierfür vor allem als Methodenreinheit programmiert zwingt dazu, mindestens in Rücksicht auf solche prädikative Reinheitsausformung jegliches elitäre (oder souveräne oder gar snobistische) Begriffsmoment rein im Normenbereich abzutöten und ein juristisches Reinheitspostulat aus begrifflicher Isolation zu befreien. Wer Recht rein präsentieren will, muß die Repräsentationskraft des Reinheitsbegriff in seiner Allgemeinfunktion zuerst bedenken. Die Reinheit des Denkens duldet keine Sonder-Reinheit des Rechtsdenkens. Rechtsf/ieon'e, die, um ihre Reinheit lautstark betonen zu können, einen strengen Trennungsstrich gegenüber der Rechtsphilosophie zieht, kann den Reinheitsbegriff nicht ausschließlich für sich buchen und die philosophische Begriffsgrundlegung damit abtun, daß der Rechtspositivismus eine Arbeitsteilung zwischen Rechtstheorie und Rechtsphilosophie lehre.1) Die Reinheitsvorstellungen der Philosophie und anderer Einzelwissenschaften reduzieren die von der Rechtslehre prätentiös als eine Sonderreinheit propagierte Begriffsanwendung zum terminologischen Grauschleier aller Konkretheit vermeidenden Ausformungen dieses Begriffs. Sie entlarven damit zugleich den Vorwurf eines unreinen Denkens als eine die kritische Beleuchtung der eigenen Reinheit vermeidende Werbe-hauptung. Rechtsphilosophie, immer Spezifikum einer bestimmten Philosophie und innerhalb deren Binnenstruktur verbleibend, kann ihr Reinheitspostulat, so sie auf diesem insistieren zu müssen vermeint oder durch gesamtgesellschaftliche Konstellation und der von dieser erreichten Stufe der Denkfortschritte dazu gezwungen wird, nie isoliert vertreten. Zahlreiche, ja fast alle Philosophieen suchen mit dem Reinheitsbegriff ins Reine zu kommen. Undialektisches Denken erreichte das Ziel nie und verblieb letzthin in irrationaler Verstrickung. Daß dies moderne Hermeneutik durch den von ihr als Ahnherr adoptierten Hölderlin offen zugibt, sollte zu denken geben. Ihm verrät Unrein-Entsprungenes immer sein Kainsmal: die Erdgebundenheit und eine empirische Erfaßbarkeit. In der Hymne Der Rhein singt Hölderlin: Ein Rätsel ist Reinentsprungenes. Auch der Gesang kaum darf es enthüllen.2! Ratio versagt hier.3! Kants ignora-bimus meldet sich an. Nur im Modus (seltener!) Möglichkeit kommt der Reinheitsbegriff für solches Denken über den Umweg von Gesang und Dichtung ins Feld. Reinheit und das dürfte ein juristischer Reinheitsbegriff nicht leugnen Reinheit kompromittiert sich im Eigenbild selbst und versagt bei einer in-sich-begrenzten-Reflexion. Es sei denn, das Reinheitsdenken und das reine Denken akzeptierten Lenins Grundsatz: Reinheit muß relativ sein.4) Dies deshalb, weil sie als Signum von Wesen eingesetzt werden muß und nur so in den Denkstrom gelangt. Und dies wiederum sub utraque specie: sowohl als Wesensmerkmal des Objekts und und damit von Substanz oder als methodologisch faßbares Prinzip sowie um der reinen Reinheit willen auch dessen Prinzipiats. Absolute Reinheit würde dialektische Wechselwirkung all ihrer Komponenten ausschließen, vor allem aber auch den universalen Zusammenhang aller Erscheinungen. Diesen Zusammenhang kann Reinheit in Wirklichkeit nur relativ leisten. Für dialektisches Denken kann Unvermitteltes vermittelt sein, mindestens zur Vermittlung relativiert auftreten. Als Ideal relativiert sich Reinheit in der Praxis selbst. Und diese gibt das Kriterium der Theorie ab. Als Prinzip würde eine unrelativierbare Reinheit zu einem Methodenrigorismus führen, der sein Denkobjekt auf der Stelle treten läßt. Immer aber muß selbst absolute Reinheit Reinheitsgrade anerkennen - und relativiert sich damit ebenfalls selbst. Deshalb sind Zeichnungen absolut reiner Gebilde unmöglich, weil solche nur Invarianzen dulden könnten. Reinheit aber bleibt stets im Prozeß und als Prozeß und sohin konkret, d.h. nur relativ in Selbstreue. Treffend nennen Marx/Engels in der Deutschen Ideologie 5 6 7' die Reinheit von Theorie und auch die von Philosophie eine Emanzipation von Welt eine Charakterisierung, die der Rechtsphilosophie im Sammelbegriff Abstraktion mehrfach half, Reinheitspostulate zu denunzieren. Daß Reinheitsbildungen, die historisch wie denkgesetzlich auf der Teilung materieller und geistiger Arbeit beruhen, eine soziale Wurzel haben, liegt auf der Hand.7) Von der Praxis her ansetzende Philosophie, eben der Materialismus, berief sich nie auf Reinheit als elitäres Kennzeichen seines eigenen Denkens. ISBN 9783760900858 Versand D: 4,50 EUR Hegel, Georg Wilhelm Friedrich ; Engels, Friedrich ; Reinheit / Geschichte ; Rechtsphilosophie / Geschichte, a Philosophie, a Recht, Verwaltung, [PU:Köln : Pahl-Rugenstein,]<

1973, ISBN: 9783760900858

53 S.; ; 21 cm, kart. Aus der Bibliothek von Hans Jörg Sandkühler. Widmung des Verfassers an H. J. Sandkühler. Papier am Rand minimal vergilbt. - Einführung: Rechtstheorie, die den Reinhe… Altro …

53 S.; ; 21 cm, kart. Aus der Bibliothek von Hans Jörg Sandkühler. Widmung des Verfassers an H. J. Sandkühler. Papier am Rand minimal vergilbt. - Einführung: Rechtstheorie, die den Reinheitsbegriff unbesehen und ohne Provenienz-Etikette (aus der Philosophie, insonderheit aus der Gnoseologie!) beansprucht, sollte sich dauernd der Berechtigung dieser Prädikatbenützung denn anderweitig vermag Rechtstheorie mit dem Reinheitsbegriff nicht zu operieren vergewissern. Nur so vermeidet sie den Makel einer bereits ausgangsmäßigen Unreinheit. Die allgemein-philosophische und die wissenschaftlich-spezifische Ausdeutung eines Reinheitspostulats - sub utraque specie: alsein solches für das Denkergebnis und (oft vordringlicher und isoliert gesetzt) für den Denkprozeß und hierfür vor allem als Methodenreinheit programmiert zwingt dazu, mindestens in Rücksicht auf solche prädikative Reinheitsausformung jegliches elitäre (oder souveräne oder gar snobistische) Begriffsmoment rein im Normenbereich abzutöten und ein juristisches Reinheitspostulat aus begrifflicher Isolation zu befreien. Wer Recht rein präsentieren will, muß die Repräsentationskraft des Reinheitsbegriff in seiner Allgemeinfunktion zuerst bedenken. Die Reinheit des Denkens duldet keine Sonder-Reinheit des Rechtsdenkens. Rechtsf/ieon'e, die, um ihre Reinheit lautstark betonen zu können, einen strengen Trennungsstrich gegenüber der Rechtsphilosophie zieht, kann den Reinheitsbegriff nicht ausschließlich für sich buchen und die philosophische Begriffsgrundlegung damit abtun, daß der Rechtspositivismus eine Arbeitsteilung zwischen Rechtstheorie und Rechtsphilosophie lehre.1) Die Reinheitsvorstellungen der Philosophie und anderer Einzelwissenschaften reduzieren die von der Rechtslehre prätentiös als eine Sonderreinheit propagierte Begriffsanwendung zum terminologischen Grauschleier aller Konkretheit vermeidenden Ausformungen dieses Begriffs. Sie entlarven damit zugleich den Vorwurf eines unreinen Denkens als eine die kritische Beleuchtung der eigenen Reinheit vermeidende Werbe-hauptung. Rechtsphilosophie, immer Spezifikum einer bestimmten Philosophie und innerhalb deren Binnenstruktur verbleibend, kann ihr Reinheitspostulat, so sie auf diesem insistieren zu müssen vermeint oder durch gesamtgesellschaftliche Konstellation und der von dieser erreichten Stufe der Denkfortschritte dazu gezwungen wird, nie isoliert vertreten. Zahlreiche, ja fast alle Philosophieen suchen mit dem Reinheitsbegriff ins Reine zu kommen. Undialektisches Denken erreichte das Ziel nie und verblieb letzthin in irrationaler Verstrickung. Daß dies moderne Hermeneutik durch den von ihr als Ahnherr adoptierten Hölderlin offen zugibt, sollte zu denken geben. Ihm verrät Unrein-Entsprungenes immer sein Kainsmal: die Erdgebundenheit und eine empirische Erfaßbarkeit. In der Hymne Der Rhein singt Hölderlin: Ein Rätsel ist Reinentsprungenes. Auch der Gesang kaum darf es enthüllen.2! Ratio versagt hier.3! Kants ignora-bimus meldet sich an. Nur im Modus (seltener!) Möglichkeit kommt der Reinheitsbegriff für solches Denken über den Umweg von Gesang und Dichtung ins Feld. Reinheit und das dürfte ein juristischer Reinheitsbegriff nicht leugnen Reinheit kompromittiert sich im Eigenbild selbst und versagt bei einer in-sich-begrenzten-Reflexion. Es sei denn, das Reinheitsdenken und das reine Denken akzeptierten Lenins Grundsatz: Reinheit muß relativ sein.4) Dies deshalb, weil sie als Signum von Wesen eingesetzt werden muß und nur so in den Denkstrom gelangt. Und dies wiederum sub utraque specie: sowohl als Wesensmerkmal des Objekts und und damit von Substanz oder als methodologisch faßbares Prinzip sowie um der reinen Reinheit willen auch dessen Prinzipiats. Absolute Reinheit würde dialektische Wechselwirkung all ihrer Komponenten ausschließen, vor allem aber auch den universalen Zusammenhang aller Erscheinungen. Diesen Zusammenhang kann Reinheit in Wirklichkeit nur relativ leisten. Für dialektisches Denken kann Unvermitteltes vermittelt sein, mindestens zur Vermittlung relativiert auftreten. Als Ideal relativiert sich Reinheit in der Praxis selbst. Und diese gibt das Kriterium der Theorie ab. Als Prinzip würde eine unrelativierbare Reinheit zu einem Methodenrigorismus führen, der sein Denkobjekt auf der Stelle treten läßt. Immer aber muß selbst absolute Reinheit Reinheitsgrade anerkennen - und relativiert sich damit ebenfalls selbst. Deshalb sind Zeichnungen absolut reiner Gebilde unmöglich, weil solche nur Invarianzen dulden könnten. Reinheit aber bleibt stets im Prozeß und als Prozeß und sohin konkret, d.h. nur relativ in Selbstreue. Treffend nennen Marx/Engels in der Deutschen Ideologie 5 6 7' die Reinheit von Theorie und auch die von Philosophie eine Emanzipation von Welt eine Charakterisierung, die der Rechtsphilosophie im Sammelbegriff Abstraktion mehrfach half, Reinheitspostulate zu denunzieren. Daß Reinheitsbildungen, die historisch wie denkgesetzlich auf der Teilung materieller und geistiger Arbeit beruhen, eine soziale Wurzel haben, liegt auf der Hand.7) Von der Praxis her ansetzende Philosophie, eben der Materialismus, berief sich nie auf Reinheit als elitäres Kennzeichen seines eigenen Denkens. ISBN 9783760900858 Versand D: 4,50 EUR Hegel, Georg, Wilhelm, Friedrich, Engels, Reinheit, Geschichte, Rechtsphilosophie, Philosophie, Recht, Verwaltung, [PU:Köln : Pahl-Rugenstein,]<

1973, ISBN: 9783760900858

[PU: Köln: Pahl-Rugenstein], 53 S. 21 x 14 cm. Original-Broschur. (= Beihefte zur Zeitschrift Demokratie und Recht 2.) Gut erhalten. 3760900852, DE, [SC: 3.00], gebraucht; gut, gewerblich… Altro …

[PU: Köln: Pahl-Rugenstein], 53 S. 21 x 14 cm. Original-Broschur. (= Beihefte zur Zeitschrift Demokratie und Recht 2.) Gut erhalten. 3760900852, DE, [SC: 3.00], gebraucht; gut, gewerbliches Angebot, [GW: 300g], 1. Aufl., Banküberweisung, PayPal, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<

1973, ISBN: 9783760900858

[1. Aufl.] 53 S. 21 x 14 cm. Original-Broschur. (= Beihefte zur Zeitschrift Demokratie und Recht 2.) Gut erhalten. 3760900852 Versand D: 2,80 EUR Philosophiegeschichte, [PU:Köln: Pahl-Rug… Altro …

[1. Aufl.] 53 S. 21 x 14 cm. Original-Broschur. (= Beihefte zur Zeitschrift Demokratie und Recht 2.) Gut erhalten. 3760900852 Versand D: 2,80 EUR Philosophiegeschichte, [PU:Köln: Pahl-Rugenstein]<