Der Koran. Übersetzt und eingeleitet von Hans Zirker - copertina rigida, flessible

Professor Hans Zirker lehrt Theologie an der Universität Essen. Was bewegt einen Christen dazu, Zugänge zum Koran aufzuzeigen? Zirker legt dar, dass der Koran auch an Christen adressiert sei, zudem in der Wirkungsgeschichte des Christentums stünde und der Islam heute von enormer geistiger und politischer Bedeutung sei. Auf den Punkt gebracht heißt dies, dass es für den Frieden zwischen den Religionen keinen anderen Weg gibt als den "zu einem zwischen uns und euch gemeinsamen Wort" (Sure 3,64). Diesen teils beschwerlichen Weg will Zirker seinen Lesern weisen und stellt klar, dass der Nichtmuslim einen anderen Ausgangspunkt als der Muslim einnehmen wird. Für den Muslim ist der Koran Gottes Wort, ein einzigartiges, unvergängliches Werk auf dessen genaue Lektüre es ankommt. Zugrunde liegen die prophetischen Verkündigungen Mohammeds, die als Offenbarungszeugnisse auf eine himmlische Urkunde zurückgingen. Sprachregelungen müssen getroffen werden, da gläubige Christen den Koran nicht als "Wort Gottes" verstehen. Diese und andere Hürden nimmt der Autor mit diplomatischem Geschick. Nichts soll die Kommunikation zwischen Muslimen und Christen erschweren. Theologie und Weltverständnis des Islams werden fassbar, "Schrift" und "Akteure" gewinnen an Kontur. Im Mittelpunkt steht der Koran, der daher auch selbst zur Sprache kommt und trotz deutscher Übersetzung ein Gefühl für seine Ästhetik vermittelt. --Larissa Carina Seelbach