John GAY:The Beggar's Opera
- edizione con copertina flessibile 1986, ISBN: 0140432205
[ED: Softcover], [PU: Penguin Books], The Beggar’s Opera ist eine 1728 im Londoner Lincoln’s Inn Fields Theatre uraufgeführte Ballad Opera von John Gay (Text) und Johann Chris… Altro …
[ED: Softcover], [PU: Penguin Books], The Beggar’s Opera ist eine 1728 im Londoner Lincoln’s Inn Fields Theatre uraufgeführte Ballad Opera von John Gay (Text) und Johann Christoph Pepusch (Musik). Sie begründete Gays Rang als einer der bedeutendsten Literaten des Augustan Age.
Zu Beginn tritt ein Bettler auf und beteuert gegenüber einem Schauspieler, es handele sich tatsächlich um eine Oper, obwohl in ihr nicht alles „unnatürlich“ sei und Prolog, Epilog sowie Rezitative fehlen.
I. Akt
Peachum ist eine Art Privatpolizist, der als Diebesfänger (engl. Thief-taker) auf Provisionsbasis der Justiz zuarbeitet, gleichzeitig aber als Hehler gestohlenes Gut verhökert. Bei seinem Gefolgsmann Filch beklagt er sich über seine Bande von Dieben, Räubern und Falschspielern, die zu wenig Ware bzw. Geld umsetzt. Im Gespräch erfährt Peachum von der Beziehung seiner unbedarften und romantisch veranlagten Tochter Polly mit dem Wegelagerer und Frauenhelden Macheath. Mr. und Mrs. Peachum sind entsetzt, als sie hören, Polly sei bereits mit ihm verheiratet, und beschließen, sie solle als Alleinerbin möglichst schnell Witwe werden, damit sie das Kopfgeld für Macheath kassieren können. Peachum beabsichtigt, Macheath zu töten. Polly will ihn warnen und ihm zur Flucht verhelfen.
II. Akt
Einige Gangster planen den nächsten Coup, Macheath kommt dazu. Zwei Huren, Jenny und Suki, verraten ihn an Mr. Peachum, der ihn verhaftet. Die Huren streiten sich um die Belohnung, und Macheath erkauft sich im Newgate-Gefängnis leichtere Handschellen. Eine seiner vielen Frauen, Lucy, die Tochter des Gefängniswärters Lockit, besucht ihn. Ebenso wie Polly betört Macheath, der die höfische Ausdrucksweise beherrscht und sich auf Schmeicheleien versteht, Lucy und will sie heiraten. Lockit und Peachum streiten um das Kopfgeld für Macheath. Beide haben keine weiße Weste und sind zur Zusammenarbeit gezwungen. Lucy kann ihren Vater nicht umstimmen, Macheath freizulassen. Polly besucht Macheath und streitet sich mit ihrer Rivalin Lucy. Peachum bringt Polly nach Hause. Lucy stiehlt den Zellenschlüssel und verhilft Macheath zur Flucht.
III. Akt
Lockit, der seiner Tochter auf die Schliche kommt, ist über sie entsetzt und will sich davon überzeugen, dass nicht auch Peachum Macheath geholfen hat. Bei einer Begegnung mit Peachum erfährt er zufällig von Mrs. Trapes Macheaths Aufenthaltsort: eine Spielhölle. Um ihn wieder zu fassen, wollen Lockit und Peachum kooperieren. Auch Polly plant nun eine Kooperation – und zwar mit Lucy, um Macheath zu retten. Lucy jedoch will Polly vergiften, aber Polly weigert sich, das Gift zu trinken. In der Zwischenzeit wird Macheath wieder eingesperrt. Die beiden Frauen bitten ihre Väter inständig darum, den Verhafteten vor der Todesstrafe zu retten. Am Schluss erscheinen noch vier weitere Geliebte von ihm. Am Galgen stehend, will er nun endlich gehängt werden. Der Bettler tritt wieder auf und besteht auf einer Hinrichtung. Aus Rücksicht vor dem Publikum, das ein Happy End verlangt, wird Macheath freigesprochen.
Entstehung
1716 hatte Jonathan Swift in einem Brief an Alexander Pope dafür geworben, ein pastorales Drama im Londoner Newgate-Gefängnis aufführen zu lassen. Gay, der während der South Sea Bubble 1720 einen Großteil seines Vermögens verloren hatte, war zum unermüdlichen Schreiben gezwungen. Jedoch blieben seine Stücke ohne Erfolg. Dieses Schicksal teilte schon die 1715 entstandene parodistische Farce The What D’Ye Call It, in der er seinen typischen Stil fand und die als Genremischung sowie als radikale Theatersatire Merkmale der späteren Beggar’s Opera vorwegnahm. 1727 begann er mit der Arbeit an seiner berühmten Ballad Opera. Kritiker und Freunde schätzten die bevorstehende Publikumsresonanz pessimistisch ein. Colley Cibber, Impresario des Theatre Royal Drury Lane, lehnte das Manuskript ab, da er aufgrund der politischen Brisanz des Textes Zensurprobleme befürchtete. Nachdem die Herzogin von Queensberry, Frau des Charles Douglas, 3. Duke of Queensberry, eine finanzielle Unterstützung zusicherte, entschied sich John Rich, Gründer und Leiter des Lincoln’s Inn Fields Theatre, das Stück am 29. Januar 1728 uraufzuführen.
Die englischsprachige Alternative zum bombastischen italienischen Singspiel, die zudem – schon im Titel – die von Georg Friedrich Händel dominierte hohe Oper karikierte, wurde unter John Richs Ägide 62 Mal hintereinander aufgeführt. In den nächsten fünf Jahren entstanden 22 daran angelehnte Musikdramen. Der Erfolg der Ballad Opera gegenüber der Opera seria trug maßgeblich zum wirtschaftlichen Niedergang der Royal Academy of Music und von Händel als Opernkomponist bei.
Der Komponist Johann Christoph Pepusch, den Gay über John Rich kennengelernt hatte, entnahm die Themen der 69 Musiknummern (Airs), die den Stimmungslagen der Akteure entsprechen, populären Arien und Gesängen. Hiervon stammten 23 aus England und 46 aus dem Ausland. Dabei enthalten John Gays Liedtexte mitunter Anspielungen auf die von Pepusch verwendeten populären Balladen, die dem Publikum oft vertraut waren. Pepusch komponierte selbst nur die Ouvertüre, die zwei Liedmelodien aufgreift, und ein Lied. Erhalten blieben lediglich die Harmonisierungen als Generalbasslinie der Melodien (aus der 3. Ausgabe der Oper von 1729); Partitur und Einzelstimmen sind verschollen.
Im Gegensatz zu italienischen Arien musste das Opernpublikum nun keine Sprachbarriere mehr überwinden. Dies trug ebenso zur Popularisierung bei wie die Auswahl hervorragender Singstimmen. In der Rolle der Polly avancierte Lavinia Fenton, die spätere Frau des Herzogs von Bolton, zum Star. Bis zum Ende des Jahrhunderts kam es zu über eintausend Aufführungen, und in der Neuen Welt wurde The Beggar’s Opera zum Vorbild des Musicals. Im sittenstrengen Viktorianismus verschwand sie von den Spielplänen.
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John Gay (* 30. Juni 1685 in Barnstaple, Devonshire; † 4. Dezember 1732 in London) war ein englischer Schriftsteller, der vor allem Gedichte, Erzählungen, Romane und Fabeln verfasste. Zusammen mit Jonathan Swift, Alexander Pope und John Arbuthnot bildete Gay die als Scriblerus Club bekannte Gruppe von Tory-Satirikern.
Aus spaniolischer Familie stammend, verlor Gay seine Eltern bereits in jungen Jahren und wuchs bei seinem Onkel, Reverend John Hammer auf. Seine schulische Bildung erhielt er in der Barnstable Grammar School. Danach begann er eine Lehre bei einem Seidenhändler in London. Diese Arbeit war ihm verhasst, und schon bald fand er Eingang in literarische Zirkel der englischen Hauptstadt. 1712–1714 arbeitete er als Sekretär im Haushalt der Duchess of Monmouth. Hier schrieb er im Jahr 1714 The Shepherd's Week, eine Sammlung von sechs Pastoralen (Schäfergedichte). Später wurde er Sekretär von Lord Clarendon, einem Abgeordneten der Torys. Nach dem Tode der Königin Anne wurde die Tory-Regierung gestürzt, so dass Gay arbeitslos wurde. Durch misslungene Finanzspekulationen verarmt, verbrachte er seine letzten Lebensjahre hauptsächlich bei seinen Gönnern, Duke und Duchess von Queensberry, in Wiltshire. 1732 kehrte er nach London zurück, wo er starb. Gay wurde in Westminster Abbey begraben. Auf seinem Grabstein steht sein Ausspruch:
Life is a jest, and all things show it;
I thought so once, and now I know it.
Das Leben ist ein Witz, und alles deutet darauf hin;
so dachte ich einst, nun weiß ich es.
Gays bekanntestes Werk ist das Textbuch zu dem satirischen Singspiel The Beggar’s Opera. Mit der Figur des Peachum, die sich an den bekanntesten englischen Verbrecher des 18. Jahrhunderts Jonathan Wild anlehnt, wurde damit gleichzeitig der britische Premier Robert Walpole karikiert. Die Musik schrieb Johann Christoph Pepusch. Pepusch entnahm die Themen der 69 Musik-Nummern populären Arien und Gesängen, komponierte selbst nur die Ouvertüre und ein Lied. Die Lieder der Beggar's Opera verwenden zum Teil die Melodien populärer Balladen, und Gays Texte enthalten Anspielungen auf die alten Balladentexte. The Beggar's Opera wurde 1728 im Londoner Lincoln's Inn Theatre uraufgeführt.
(Quelle: Wikipedia)
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